
Wer kennt das nicht? Eben noch war sie goldgelb und appetitlich – und wenige Tage später liegt die Banane braun gefleckt oder gar matschig im Obstkorb. Doch was genau passiert da eigentlich? Und wie lässt sich dieser Reifeprozess verlangsamen?
Mit diesen spannenden Fragen beschäftigten sich 27 Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in der ersten Runde des landesweiten Wettbewerbs „Chemie im Alltag“ – und das mit großem Erfolg!
Der Wettbewerb fordert nicht nur Neugier, sondern auch Ausdauer und Gründlichkeit. Rund um das Thema Enzyme führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigenständig fünf Experimente durch, sammelten sorgfältig Beobachtungen, deuteten ihre Ergebnisse und hielten alles in umfangreichen Protokollen fest.
Dabei fanden sie heraus: Das Reifegas Ethylen kurbelt den Alterungsprozess der Banane an, indem es bestimmte Stoffwechselprozesse auslöst. Wird die Frucht zusätzlich durch Druck, Kälte oder Verletzungen gestresst, tritt das Enzym Polyphenoloxidase in Aktion. Es wandelt enthaltene Polyphenole mithilfe von Luftsauerstoff zu Chinonen um, die sich weiter zu dunklen, melaninähnlichen Pigmenten verbinden – die Ursache für die braune Färbung.
Überraschend für viele: Auch der Kühlschrank richtet Schaden an. Zwar bremst Kälte normalerweise Reifungsprozesse – doch für tropische Früchte wie Bananen bedeutet sie Stress, was die Bräunung sogar beschleunigt.
Mit Protokollen von teils 20 bis 30 Seiten überzeugten die LMG-SchülerInnen schließlich die Fachjury in Stuttgart: 21 der 27 Arbeiten wurden mit dem Prädikat „sehr gute Teilnahme“ ausgezeichnet – ein herausragendes Ergebnis, auf das nicht nur die Teilnehmenden selbst, sondern auch die betreuenden Chemielehrkräfte und Schulleiter Hartmut Westje-Bachmann stolz sind.
Jetzt heißt es: Daumen drücken für Runde zwei! Dort steht die Chemie der Zitrone im Mittelpunkt – und es warten bereits die nächsten Alltagsphänomene darauf, entschlüsselt zu werden.
Fabian Kreutel