Neues Leben für alte Flaschen

Hochmotiviert sind die 14 Schülerinnen, die am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium ihre eigene Juniorfirma gegründet haben. (rol)

Sie tragen Namen wie „White Glow“, „Garden Flame“ oder „Ecobowl“, bestehen aus Glas und sind vielseitig einsetzbar: Mit nachhaltig hergestellten Produkten will die Juniorfirma des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums das Recycling in den Mittelpunkt rücken, etwas Praktisches und zugleich Dekoratives bieten: etwas, das schön anzusehen und gleichzeitig nützlich ist. „Wir sind sehr motiviert“, sagt Elin Gillinger, die von ihren Mitschülerinnen zur Vorstandsvorsitzenden der Juniorfirma gewählt wurde. Alle besuchen die Kursstufe des Königsbacher Gymnasiums, alle absolvieren einen einjährigen Seminarkurs, der ein gesellschaftswissenschaftliches Fach ersetzt. Mit ihrer Juniorfirma nehmen die insgesamt 14 beteiligten Schülerinnen an einem Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft teil, bei dem sie wirtschaftliche Zusammenhänge aus erster Hand kennenlernen. Von Anfang an war für sie klar, dass sie das Thema Recycling in den Mittelpunkt rücken wollen. Deswegen verwenden sie für ihre Produkte als Ausgangsmaterial alte Glasflaschen, die ohnehin im Müll landen würden. Aus ihnen lassen sie in aufwendiger Arbeit etwas Neues entstehen.

So wird etwa ein mit Wachs gefüllter Flaschenboden zur dekorativen Kerze, eine seitlich aufgeschnittene Flasche können die Kunden entweder selbst befüllen oder bereits mit Erde und einer Pflanze kaufen. In einem leeren Flaschenboden können unter anderem Teelichter, Blumen oder Knabbereien stilvoll drapiert werden. Ein abgetrennter Flaschenhals bietet nicht nur Platz für Teelichter, sondern kann auf einem Holzstab mit einer Kerze auch zur Gartenfackel werden. Produziert wird bereits seit dem vergangenen Herbst. Das Schneiden von Glas haben sich die Schülerinnen selbst beigebracht, nachdem sie sich Rat bei einem Experten geholt hatten. Dabei nutzen sie nicht nur ein Werkzeug namens „Dremel“ in Verbindung mit einem Diamantaufsatz und eine in Feuerzeug-Benzin getränkte, brennende Naturschnur, sondern auch die Eigenschaften von heißem und kaltem Wasser. „Wir finden immer wieder neue Wege“, sagt Gillinger, die inzwischen genau weiß, auf was man beim Schneiden von Glas achten muss: Vorsicht sei wichtig, aber auch Schnelligkeit, damit sich die auseinandergeschnittenen Stellen nicht wieder miteinander verbinden. weiterlesen Neues Leben für alte Flaschen

Schüler spenden für Schüler

Spendenübergabe mit Ruben, Matteo, Direktor Hartmut Westje-Bachmann, Tim, Bernhard Huber, Yannik Brenner, Fabian Kreutel und Florian (von links). (rol)

Viel Mühe und Zeit, viel Arbeit und Kreativität haben Schüler, Lehrer und Eltern in die Vorbereitung investiert – und damit dafür gesorgt, dass der Weihnachtsbasar des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums gleich in doppelter Hinsicht ein großer Erfolg war: zum einen, weil er den zahlreichen Besuchern ein paar schöne Stunden in stimmungsvoller Atmosphäre beschert hat. Zum anderen, weil er den guten Zweck in den Mittelpunkt gerückt hat: 40 Prozent des Erlöses werden an die Stiftung von Dr. Bernhard Huber gespendet. Was ziemlich genau einer Summe von 3.500 Euro entspricht. Als er sie entgegennimmt, bedankt Huber sich bei den Schülern, Eltern und Lehrern für ihr großes Engagement und verspricht ihnen, dass jeder Cent dort ankommt, wo er gebraucht wird. Seine Stiftung engagiert sich im afrikanischen Swaziland, wo sie unter anderem für Bildung sorgt.

Die Spenden der Königsbacher Gymnasiasten nutzt sie, um Jugendlichen einen Schulbesuch zu ermöglichen. Denn in dem von einem Monarchen regierten Land sind nur die ersten sieben Schuljahre kostenfrei, für die restlichen fünf fallen Gebühren an, die sich gerade ärmere Familien in ländlichen Gegenden nicht leisten können. Dabei sind gerade sie wichtig für die berufliche Zukunft der jungen Menschen. Huber sieht in dem Schulgeld daher einen wichtigen Beitrag, um die jungen Leute aus der Armut in Lohn und Brot zu bringen. Aktuell unterstützt die Stiftung mehr als 100 Kinder, zudem rund 30 Studenten und Auszubildende. Huber freut sich sehr über die Spende des Königsbacher Gymnasiums. „Es ist toll, was die Schüler auf die Beine gestellt und wie sich Eltern und Lehrerkollegen eingebracht haben“, betont auch Direktor Hartmut Westje-Bachmann. Federführend organisiert von der Schülermitverantwortung (SMV) in Kooperation mit den Verbindungslehrern Yannik Brenner und Fabian Kreutel, haben sich alle rund 900 Schüler von der fünften Klasse bis zur Oberstufe am Weihnachtsbasar beteiligt. Anfang Dezember hat er auf dem Schulgelände und in den Gebäuden eine große Auswahl geboten: von Adventskränzen bis zu Seifen, von Armbändern bis zu Glücksmännchen, von Tacos bis zur Kartoffelsuppe, von Makramee bis zum Torwandschießen. – Nico Roller

Auszeichnung für Nachwuchs-Retter: LMG erhält als einzige Enzkreis-Schule ein Zertifikat des Roten Kreuzes

Lehrerin Ingrid Schröder, Sandra Scheible vom Roten Kreuz, Direktor Hartmut Westje-Bachmann, Schülerin Hannah, Konrektor Marc Rudolf (hinten, von links), die Schüler Micha und Lotta (vorne) freuen sich über die Auszeichnung. (rol)

Wenn über das Funkgerät der Alarm eingeht, dann ist der Unterricht für sie erst einmal Nebensache, dann machen sie sich auf, um ihren Mitschülern zu helfen, um Wunden zu versorgen und Beistand zu leisten: 25 Schüler von der sechsten Klasse bis zur Oberstufe engagieren sich am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium derzeit als Schulsanitäter. Ein Engagement, für das die Schule kürzlich vom Roten Kreuz eine Auszeichnung überreicht bekam – als einzige im Enzkreis. Schon vor 30 Jahren hat das Königsbacher Gymnasium den Schulsanitätsdienst eingeführt – damals als eine der ersten Pilotschulen in ganz Baden-Württemberg. Um die begehrte Auszeichnung zu erhalten, mussten sich die Schulen beim Roten Kreuz bewerben und dabei neben einem funktionierenden Schulsanitätsdienst unter anderem eine Erste-Hilfe-Ausbildung für Schüler und Lehrer, die Teilnahme an Wettbewerben und Schulsanitätstagen, Öffentlichkeitsarbeit, einen Dienstplan und ein Alarmierungssystem nachweisen.
Aktuell gibt es laut Sandra Scheible in Pforzheim und im Enzkreis insgesamt 21 Schulen, die über einen funktionierenden Schulsanitätsdienst verfügen. Scheible ist beim DRK-Kreisverband die Koordinatorin für Schularbeit und findet es schade, dass die Anzahl der Schulen mit Sanitätsdienst in den vergangenen Jahren gesunken ist: Vor der Corona-Krise seien es noch mehr als 30 gewesen, besonders deutlich sei der Rückgang bei den Hauptschulen. Am Königsbacher Gymnasium absolvieren die Schulsanitäter aktuell bis zu vier Einsätze pro Tag. „Aber es gibt zum Glück auch Tage, an denen nichts passiert“, sagt Ingrid Schröder. Die Lehrerin leitet den Schulsanitätsdienst und erklärt, das Spektrum reiche von Schnittwunden über Bauchweh bis zu Knochenbrüchen. Ihr ist es wichtig, dass im Ernstfall schnell und professionell Hilfe geleistet wird. Deswegen verfügen alle Schulsanitäter über ein Funkgerät, über das sie bei einem Einsatz vom Sekretariat alarmiert werden. In diesem Fall dürfen sie den Unterricht verlassen, in den sie nach getaner Arbeit wieder zurückkehren. „Das ist mit den Lehrern so abgesprochen“, sagt Schröder und erklärt, pro Tag hätten immer vier Schulsanitäter gleichzeitig Bereitschaft.
Dabei bilden sie Zweier-Teams – und zwar so, dass neue Sanitäter immer einen erfahrenen Kollegen an ihrer Seite haben. Wenn sie selbst nicht helfen können, dann verständigen sie das Sekretariat, das den Rettungsdienst alarmiert. Jeden Mittwochnachmittag treffen sich die Schulsanitäter für zwei Schulstunden, um unter Schröders Anleitung für künftige Einsätze zu üben. Die Lehrerin ist Ausbilderin für Erste Hilfe und absolviert regelmäßig Fortbildungen. Sie freut sich über das große Interesse am Schulsanitätsdienst und erzählt, einige ehemalige Schüler hätten nach ihrem Abitur erfolgreich eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert. Schröder lobt die Unterstützung des Fördervereins, der den Schulsanitätern immer wieder Ausrüstung finanziert, etwa Funkgeräte und das Besticken der Poloshirts. Um die Finanzierung der Verbrauchsmaterialien kümmert sich der Schulträger, der Schulverband Bildungszentrum westlicher Enzkreis. – Nico Roller

Stadtradeln 2023

Das Lise-Meitner-Gymnasium Königsbach-Stein nahm 2023 wieder am Stadtradeln bzw. Schulradeln teil. Dabei erreichten 79 aktive Radelnde binnen drei Wochen die stolze Zahl von 12.049 Kilometern. Dies ergibt eine CO2 Vermeidung von 1.952 kg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vorwiegend 55 Schülerinnen und Schüler, aber auch zwölf Lehrerinnen und Lehrer sowie vier Eltern. Also war die gesamte Schulgemeinschaft vertreten. Die „Kilometerkönige“ waren Rumen Derventski, der gemeinsam mit seiner Familie mehr als 1200 km erradelte, gefolgt von Felix Gottstein und Gaby Morlock, die jeweils mehr als 600 Kilometer erradelten. Teamkapitän war in diesem Jahr Dietmar Aufmkolk, der die Motivation und Organisation übernahm.
Das LMG errang gleich zwei Preise. In der Gemeinde Königsbach-Stein wurde das Team des LMG Gesamtsieger vor der Firma IMO, die mit etwa 10.000 Kilometern und 40 aktiven Radlern einen hervorragenden zweiten Platz belegten. Die Siegerehrung fand im Rathaus Königsbach durch Herrn Bürgermeister Gentner statt. Das LMG war vertreten durch Rumen Derventsky und Dietmar Aufmkolk. Als Anerkennung erhielt die LMG-Radelgruppe eine Urkunde und jedem Teilnehmer wurde ein Eisgutschein für die örtliche Eisdiele geschenkt. Außerdem gewann die Mannschaft des LMG den Preis für die radaktivste Schule im Enzkreis. Der Preis war ein Radcheck durch drei Techniker für einen ganzen Schulvormittag. Am Montag, den 24. Juli 2023, fand dann der Radcheck auf dem Pausenhof des LMG statt. Drei Techniker bauten schon früh um 7.00 ihre Pavillons auf und machten sich von 7.45 bis 13.05 an die Arbeit. Knapp 100 Fahrräder wurden kontrolliert, Schaltungen neu eingestellt, Bremsen nachgestellt, Schrauben festgezogen und sogar ein Plattfuß geflickt. Organisiert von Herrn Aufmkolk kamen vor allem Schülerinnen und Schülern aus sechs radaktiven Klassen zum Radcheck und dazu kamen noch zahlreichen Teilnehmer aus anderen Klassen. Die Techniker waren hocherfreut, dass ihre Dienste so gut angenommen wurden. Allerdings hätten sie am liebsten einige Fahrräder aus dem Verkehr gezogen, da sie nicht mehr verkehrssicher waren. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler beraten und ihnen Tipps gegeben, um sicher zur Schule zu kommen.
Auch Frau Edith Marques-Berger, Leiterin der Stabststelle Klimaschutz und Kreisentwicklung beim Landratsamt Pforzheim, besuchte den Radcheck, um die Preisverleihung im Beisein vom Schulleiter des Lise-Meitner-Gymnasiums, Herrn Westje-Bachmann, offiziell vorzunehmen. Sie betonte die Bedeutung der Verkehrswende für den Klimaschutz und würdigte den Beitrag aller Radler des LMG. Nun steht fest, dass sich das Radeln mehrfach lohnt: Bewegung für den Körper, CO2 Reduktion für die Umwelt, geringere Verkehrsbelastung und dann sogar noch Preise dafür!
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen Schulradelns herzlichen Dank und auf ein fleißiges Weiterradeln!
Dietmar Aufmkolk

Ausflug zur Bertalanffy Lecture in Heidelberg

Als Schülermentoren der Stützpunktschule für Molekularbiologie des Lise-Meitner-Gymnasiums besuchen wir öfters verschiedene Vorlesungen und Veranstaltungen, um unser Wissen zu erweitern und in Kontakt mit anderen Schülermentoren, Studierenden und den Universitäten an sich zu treten. So besuchten wir am 29. Juni 2023 die Bertalanffy Lecture „30 years traveling with cells“ am Centre for Organismal Studies in Heidelberg.
Den Vortrag hielt die Neurobiologie-Professorin Angela Nieto. Sie berichtete zum einen über ihr breites Forschungsfeld zur Zellbewegung und die daraus resultierende Anwendung ihrer Erkenntnisse auf die Bildung von Metastasen in der Krebsforschung. Zum anderen erzählte Angela Nieto aber auch über ihr Leben als Wissenschaftlerin. Wie es ist ihr Leben und die Arbeit unter einen Hut zu bekommen und eine Work-Life-Balance zu finden, die es ihrer Meinung nach gar nicht gibt, da sie ihre Arbeit als Teil ihres Lebens betrachtet. Man müsse vielmehr die Balance zwischen Arbeit und Freizeit finden. Angela Nieto ist die erste und einzige Wissenschaftlerin ihrer Familie und das als Frau. Das Thema „Frauen in der Wissenschaft“ liegt ihr daher persönlich sehr am Herzen. Sie arbeitet an vielen Projekten mit Frauen verschiedener Herkunft zusammen und ermutigt die Mädchen und Frauen verschiedener Länder ihren Weg in der Wissenschaft selbstbewusst zu gehen. Da sie ihren Bachelor of Science in Biology im Jahr 1982 machte, konnte sie live den immensen Wandel und die Modernisierung der Forschung innerhalb der letzten Jahrzehnte miterleben.
Nach ihrem sehr informativen und interessanten Vortrag gab es eine kurze Mittagspause und eine organisierte Diskussion in kleineren Gruppen. Dabei kamen sowohl verschiedene Schülermentoren als auch Studierende der Universität zusammen und konnten sich über verschiedene Themenbereiche des Vortrages austauschen. Dabei gingen die Studierenden auch auf allgemeine Fragen zum Studium selbst oder zur Auswahl des Faches ein. Offengebliebene Fragen konnten anschließend in der großen Runde im Hörsaal von Angela Nieto direkt beantwortet werden.
Alles in allem war es ein spannender Tag mit vielen Informationen und tollen Menschen, der uns neue Perspektiven und auch einen Ausblick auf ein mögliches Studium geliefert hat.
Florentine Schweichart

Das LMG ist beim Stadtradeln und Schulradeln dabei!

Liebe Schülerinnen und Schüler,
das Lise-Meitner-Gymnasium macht auch in diesem Jahr wieder beim „Stadtradeln“ (www.stadtradeln.de) und dem Unterwettbewerb aller Schulen, dem „Schulradeln“, mit. Vor allem dank einiger Radsportlerinnen und Radsportler waren wir in den vergangen Jahren weit vorne dabei, aber es wäre toll, wenn auch ganz viele andere mitradeln und so für das Fahrradfahren und CO2-Sparen Werbung machen. Wenn Ihr mitmachen wollt, müsst Ihr Euch registrieren und könnt dann alle Kilometer, die Ihr in der Zeit vom 5. Mai bis zum 25. Mai gefahren seid, online oder in der zugehörigen App eintragen, auch nachträglich, wenn Ihr euch jetzt erst anmeldet.  Mit dem Link https://www.stadtradeln.de/index.php?id=171&L=0&team_preselect=16673 könnt Ihr Euch direkt für unser Team anmelden, oder Ihr wählt einfach Baden-Württemberg -> Kommune Königsbach-Stein -> Team Lise-Meitner-Gymnasium aus. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr sogar für Eure Klasse noch ein Unterteam gründen. Alle weiteren Regelungen findet Ihr unter https://www.stadtradeln.de/spielregeln.
Viel Spaß beim Radeln!
Hartmut Westje-Bachmann und Dietmar Aufmkolk für das Team LMG

„When you need to find out who your daddy is“ – Vaterschaftstest mittels Genetischem Fingerabdruck

Ein Schüler des Biologiekurses der Kst2 beim Beladen eines Agarosegels.

Überall hinterlassen wir ständig winzigste Spuren unserer DNA: an einer Tasse Tee, einem Türgriff oder wenn wir Haare verlieren. Diese DNA-Spuren können heutzutage mittels „Genetischem Fingerabdruck“ dazu genutzt werden, Kriminelle zu überführen, Mutationen zu identifizieren oder Vaterschaftsfragen zu klären.
Nachdem der bilinguale Biologiekurs der Kursstufe 2 dieses Verfahren bereits im Rahmen des Unterrichts theoretisch kennen gelernt hatte, nahm der Kurs am 30. Januar im schuleigenen Stützpunktlabor an einem Praktikum zum Thema Vaterschaftsnachweis teil, um das erworbene Wissen nun praktisch zu untermauern.
An diesem Nachmittag schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle eines DNA Wissenschaftlers, um die Vaterschaft von zwei Kindern zu klären. Zur Verfügung standen die DNA-Spuren einer Mutter und ihrer zwei Kinder, sowie drei Proben von potentiellen Vätern.
Da die DNA aller Menschen zu 99 % identisch ist, müssen für einen Vaterschaftstest bestimmte DNA-Abschnitte betrachtet werden, in denen sich Menschen stark voneinander unterscheiden. Dies sind Abschnitte, die zwischen den Genen liegen, sogenannte „Short Tandem Repeats“ (STRs), Wiederholungen bestimmter Nukleotidsequenzen, die nicht für Proteine kodieren. Die Anzahl der Wiederholungen variiert stark zwischen den einzelnen Individuen und ist vererbbar.
Bei einem Vaterschaftstest macht man sich die Tatsache zunutze, dass ein Kind immer die Hälfte seiner DNA, also auch der STR-Regionen von seiner Mutter, die andere von seinem Vater erbt.
Zunächst wurden diese STR-Regionen der zur Verfügung stehenden DNA-Spuren aller beteiligten Personen mittels PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) in einem Thermocycler vervielfältigt.
Daraufhin erstellten die Schülerinnen und Schüler ein Agarose-Gel, das anschließend mittels Gelelektrophorese zur Auftrennung der einzelnen DNA-Abschnitte nach Größe verwendet wurde. So entstand für jede Probe ein individuelles Bandenmuster, das nun mit Hilfe einer UV-Bank sichtbar gemacht und analysiert werden konnte. Schließlich fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, welcher der drei potentiellen Väter nun tatsächlich der leibliche Vater ist.
Der Kurs konnte, angeleitet durch gezielte Fragen, einen großen Teil des bereits erworbenen Wissens aktivieren, anwenden und erweitern. Unser herzlicher Dank geht an den Laborleiter Herrn Fabian Kreutel und die beiden Schülermentoren Florentine Schweickert und Felix Liu.
Verena Schiegl

Schüler spenden für Flüchtlinge

Tatkräftig helfen die Schüler dabei, die Sachspenden in den Kofferraum des Autos zu verladen. Sie sind für Flüchtlingskinder aus der Ukraine bestimmt, die mittlerweile in der Region leben. Dass es die Spenden gibt, ist dem Engagement der Klasse 5d des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums zu verdanken. Zusammen mit ihren Eltern haben die Schüler Kuchen gebacken und ihn dann in den beiden großen Pausen und am Lehrerzimmer verkauft. 400 Euro haben sie dabei eingenommen – und davon unter anderem Malkästen mit Wasserfarben, Blöcke, Mäppchen, Malbücher, Blei- und Buntstifte gekauft, die sie nun an den Verein „miteinanderleben“ spenden. Dieser sorgt dafür, dass die Spenden genau dort ankommen, wo sie auch benötigt werden. Vorsitzender Bruno Klopfer war früher selbst Lehrer am Königsbacher Gymnasium und ist begeistert, dass die Kinder den Flüchtlingen genau das spenden, was sie selbst auch gerne haben. „Ich finde es ganz toll, dass Ihr von selbst auf die Idee gekommen seid, an Menschen zu denken, denen es schlechter geht“, sagt Klopfer: „Das fasziniert mich wirklich.“ Gerade vor dem Hintergrund, dass es die Schüler durch die Corona-Krise und die mit ihr verbundenen Beschränkungen in den vergangenen beiden Jahren selbst nicht leicht gehabt hätten. Klopfer verspricht, dass die Spenden genau da ankommen, wo sie auch benötigt werden. Er berichtet, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine bei ihrer Ankunft teilweise nicht mehr bei sich hätten als die Kleider, die sie am Körper tragen. Klopfer macht den Kindern Mut. Er sagt, manches könne man nicht ändern. „Aber wir können unsere Einstellung dazu ändern und aktiv werden.“ – Text und Fotos: Nico Roller

LMG zeigt Solidarität mit den Ukrainern und unterstützt Hilfsorganisationen

Klassenraum

Die Lage für Bewohner:innen der Ukraine verschlechtert sich immer weiter und an Schule können viele ukrainische Schüler:innen gerade gar nicht denken. Schulen wurden zu Flucht- und Unterkunftspunkten. Für ukrainische Kinder und Jugendliche ist es zurzeit schwer Bildung zu bekommen und Online-Unterricht für Geflüchtete ist teils nur begrenzt möglich.
Wir fühlen mit allen Urkainer:innen, aber vor allem mit den Schüler:innen, verbunden und wissen den Frieden in unserem Land und die Möglichkeit unbeschwert in die Schule gehen zu können gerade jetzt besonders zu schätzen.
In vielen Schulen in Deutschland gab es Aktionen, um auf den Ukraine-Krieg aufmerksam zu machen – und so auch in unserer Schule. Die SMV hat einige Projekte auf die Beine gestellt. Eines betraf das äußere Zeichen der Solidarität zu den Ukrainern. So hatte jede Klasse hatte die Möglichkeit ihr Klassenzimmer individuell zu gestalten.
Diese Aktion macht nicht nur aufmerksam auf den Krieg und ruft zum friedlichen Beisammensein auf, sondern bindet auch unsere Schulgemeinschaft und erinnert uns daran, dass wir nicht alleine sind. Denn auch für Schüler:innen in Deutschland kann der nahe Krieg eine Belastung sein. Im Rahmen der Klasse hat ein Gespräch mit dem oder der jeweiligen Klassenlehrer:in stattgefunden, in welchem jeder persönliche Unsicherheiten und Ängste mit Klassenkamerad:innen und der Lehrperson teilen und durch das Gespräch Informationen und Sicherheit sammeln konnte. Anonymer war dies auch an der extra für diesen Zweck eingerichteten „Gemeinschaftswand“ möglich, an der jeder Briefe und Nachrichten mit seinen Sorgen bezüglich des Krieges schreiben konnte.
Auch konzentrierte sich das LMG auf Positives und orientiert sich an Möglichkeiten zu helfen. In Zusammenarbeit mit dem DRK, also dem Deutschen Roten Kreuz, hat die SMV außerschulische Aktionsgruppen aus freiwilligen Schüler:innen zusammengestellt, in denen sich jeder freiwillig engagieren konnte. Im Laden der DRK in Pforzheim konnten die Aktionsgruppen des LMG bei der Versorgung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit Kleidung helfen. Außerdem hat die SMV einen Spendenaufruf gestartet.
Neben all diesen Aktionen möchte und soll unsere Schule jedoch vor allem ein Platz des Wohlfühlens für alle Schüler:innen und natürlich auch Lehrer:innen sein, so steht bei uns auch der Frieden im Fokus.
Paulina Anderer

Ein Heim für Insekten

Schüler packen an: Timon und Nelson halten das Insektenhotel, das sie gemeinsam mit Loris, Vivien, Josy, Volodymyr, Pascal, David, Emily, Nils, Younique und Lea (von links) produzieren. (rol)

Rund, praktisch und gut für die Umwelt soll das sein, was zwölf Oberstufenschüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums in diesen Tagen in einer Eisinger Garage herstellen. Sie bearbeiten Baumstämme, bohren Löcher hinein und schmirgeln Oberflächen ab, damit am Ende ein Insektenhotel entsteht. Im Rahmen eines vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft organisierten Projekts leiten sie ihre eigene Juniorfirma, die sie „Place2Bee“ getauft haben. Dabei ist ihnen Nachhaltigkeit besonders wichtig. „Unsere Juniorfirma existiert nur ein Schuljahr, aber wir wollten etwas machen, das darüber hinaus einen Nutzen hat“, erklärt Loris Hinnenberg, der zusammen mit Timon Sutalo zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde. Sie setzen auf Materialien aus der Region und ein Design, das sich abhebt: Das Insektenhotel besteht aus einer Baumscheibe mit einer viereckigen Vertiefung in der Mitte, gefüllt mit vier verschiedenen Materialien, in denen sich Insekten wohlfühlen: Moos, Äste, Holzwolle und Schilf. Um die Herstellung kümmern sich die Schüler größtenteils selbst. Zwar bekommen sie die Baumscheiben bereits fertig gesägt und mit der Vertiefung versehen, aber zum Insektenhotel werden sie erst durch die Arbeit der Schüler, die in die Vertiefung die verschiedenen Materialien einfüllen und das Ganze mit einem Drahtgestell abdecken.

In den umliegenden Rest des Stamms bohren sie mehrere Löcher – und zwar leicht schräg, damit eventuell eindringendes Wasser sofort wieder abfließen kann. Anschließend schmirgeln sie das Ganze nochmal ab, damit sich die Insekten nicht verletzen können. Auch beim Draht achten sie darauf, dass er keine raue Oberfläche hat. „Es gibt unglaublich viele Dinge, auf die man achten muss“, sagt Timon: „Am Anfang war uns nicht klar, wie kompliziert das ist.“ Erst recht, wenn man lokal produzieren will. Denn mit Ausnahme des Drahts kommen alle Teile des Produkts aus der Region. Die Baumscheiben sind unbehandelt und stammen aus heimischen Wäldern, das Moos und die Äste sammeln die Jugendlichen selbst, das Schilf hat einer von ihnen sowieso im Garten stehen und bei der Holzwolle handelt es sich um ein Abfallprodukt lokaler Schreiner. Bis die Produktidee feststand, haben sich die Schüler lange Gedanken gemacht. „Dass es etwas Nachhaltiges sein sollte, war uns von Anfang an klar“, erzählt Loris. Nur was genau? Ein Igel-Haus war im Gespräch, eine Sitzgelegenheit aus alten Reifen und ein Tisch, den man auf alte Bierflaschen stellen kann. Dass sie letztlich beim Insektenhotel gelandet sind, hat viele Gründe, aber einer sticht heraus: „Das Artensterben ist ein großes Problem, besonders bei Insekten, die ja gerade auch für die Landwirtschaft wichtig sind“, sagt Timon und erklärt, mit ihrem Produkt wollten sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Zielgruppe sind in erster Linie Gartenbesitzer, die selbst nicht handwerklich aktiv sind. Und natürlich alle, denen Natur und Tierwelt am Herzen liegt. Eine Marktumfrage unter 120 Menschen hat ergeben, dass der Preis für das Produkt unter 25 Euro liegen sollte und, dass viele potenzielle Kunden mit ihrem Insektenhotel gerne Wildbienen und Marienkäfer in den eigenen Garten locken würden. Am besten funktioniert das, wenn man es an einer trockenen Stelle aufhängt. Denn Nässe mögen die Insekten nicht. Im schlimmsten Fall könnten sie sogar ertrinken, wenn die Löcher mit Wasser volllaufen. In ihre Juniorfirma investieren die Schüler viel Zeit und Arbeit. A ber sie sagen, es lohne sich: „Es ist schön, die theoretischen Inhalte auch mal in die Praxis umzusetzen“, sagt Loris. Und Timon meint, man könne sich dabei viele „soft skills“ wie Verantwortung, Pünktlichkeit und Disziplin aneignen. Aktuell laufen die Produktion und die Suche nach Werbepartnern. Der Verkauf soll nach den Faschingsferien starten. Interesse sei da, sagen Timon und Loris: „Viele haben schon gesagt, sie würden eins kaufen.“ Wie viele am Ende tatsächlich den Besitzer wechseln, ist noch nicht klar. Fest steht allerdings schon jetzt, dass die Schüler ihren Gewinn für einen guten Zweck spenden werden. Mehr Informationen unter www.place2bee.info. – Nico Roller